Die Kentaur AG aus Lützelflüh im Emmental ist in der ganzen Schweiz für die Produktion von Getreideflakes, Getreideflocken und gepufften Getreideprodukten bekannt. Dabei hat sich das seit 1846 bestehende Unternehmen längst einen herausragenden Ruf erarbeitet und gehört in der Schweiz zu den Marktführern. Um die stetig ansteigende Nachfrage an den Produkten decken zu können, vergrössert die Kentaur AG ihre Lagerkapazitäten. Grundlage dafür ist die Erweiterung der bestehenden Lagerhalle durch einen Anbau in gleicher Bauweise. Mit im Boot ist dabei auch die HP Gasser AG, die sich mit dem Hallenbau an der Umsetzung des Projekts beteiligt.
Erweiterung der Lagerhalle mit besonderen Herausforderungen
Bei der Planung der Hallenerweiterung galt es, einigen Besonderheiten Beachtung zu schenken. Die neue Konstruktion sollte sich möglichst unauffällig an die bereits bestehende Halle anfügen. Nebst den erhöhten Anforderungen für die Lagerung von Gütern im Lebensmittelbereich musste wegen der naheliegenden Emme der Hochwasserschutz in das Projekt mit einbezogen werden. Für alle besonderen Bedingungen an den Erweiterungsbau wurden passende Lösungen gefunden.
Für die Gewährleistung des Hochwasserschutzes wurde eine zwei Meter hohe Betonschutzmauer errichtet, welche zugleich als Fundament für die Hallenkonstruktion dient. Dank der flexiblen Konstruktionsweise der eingesetzten Tragkonstruktion konnten die verkürzten Pfosten auf das passende Mass bestellt werden. Zu bedenken war auch schon in der Planung, dass sowohl die beiden Rolltore als auch die Notausgangstüre ebenfalls dem Hochwasser standhalten müssen.
Obwohl in der neuen Leichtbauhalle „nur“ Verpackungsmaterial gelagert wird, galt es, die entsprechenden Vorschriften im Lebensmittelbereich umzusetzen. Um zu verhindern, dass Insekten in die Halle gelangen können, wurden sämtliche An- und Abschlüsse an angrenzende Bauteile sowie Materialübergänge peinlichst genau verschlossen und abgedichtet.
Herausforderungen ohne Einschränkungen gemeistert
Auf der zunächst errichteten Betonschutzmauer wurde eine entsprechend angepasste Losberger De Boer-Leichtbauhalle aus eloxierten Aluminiumprofilen mit feuerverzinkten Stahl-Verbindungselementen aufgesetzt. Die Seitenwände mit einer Gesamthöhe von 5,20 Metern erhalten eine Verkleidung aus weiss-grauem Trapezblech. Bei einer Firsthöhe von 8,50 Metern und einer Hallenbreite von 20 Metern ist eine Dachneigung von 18 Grad umgesetzt.
Für die Überdachung wurden Planen aus einer transluzenten Membrane verwendet, welche Tageslicht eintreten lassen. Während des Tages wird dadurch kein künstliches Licht benötigt, womit Energiekosten gespart werden können. Der Zusammenschluss mit der bereits bestehenden Halle musste mit absoluter Präzision ausgeführt werden.
Exzellente Aussenwirkung auch durch die HP Gasser AG umgesetzt
Schlussendlich fügt sich der Anbau perfekt an die bereits bestehende Halle an und bietet den gewünschten Platz für die Lagerung des Verpackungsmaterials. Wer die Kentaur AG im Emmental sucht, findet diese unter anderem auch wegen der exzellenten Optik an der Aussenfassade. Hier hatte die HP Gasser AG bereits vor einiger Zeit eine Membranfassade installiert, die in ihrer Gestaltung zu einem wahren Aushängeschild der Kentaur AG geworden ist. (Darüber haben wir bereits berichtet.)
Für architektonisch und technisch Interessierte hier noch die Eckdaten zum Hallenanbau der Kentaur AG im Überblick:
Losberger De Boer-Leichtbauhalle 20/320 x 30 m mit seitlichem Anbau 5 x 5 m
Technische Daten:
Breite 20.00 m
Länge 30.00 m
Feldbreiten 5.00 m
Seitenhöhe 5.20 m
Firsthöhe 8.50 m
Dachneigung Halle 18.0°
Dachneigung Anbau 11.5°
Schneelast 75 kg/m²
Ausführung:
Binder aus Aluminium farblos eloxiert
Verbindungsteile Stahl feuerverzinkt
Dach mit Dachplanen weiss transluzent
Wandverkleidung aus Trapezblech weiss-grau
Zugangsbereiche mit zwei Rolltoren
Fluchttüre